Presse

Der Tagesspiegel - November 2008
 Alle gesund im Krankenhaus

Die Zuschauer von Krankenhausserien im Fernsehen setzen sich wahrscheinlich aus zwei Kategorien zusammen: Die einen schalten ein, um zu sehen, was ihnen erspart geblieben ist und die anderen um zu sehen, was ihnen noch bevorsteht. Auf alle Fälle sind Serien wie Dr. House («Es ist eine simple Rechnung: Mehr Schmerzen, mehr Pillen»1) sehr beliebt und der Dr. House-Darsteller, Hugh Laurie, ist wohl der bestbezahlte
Serienstar weltweit. Dass nun ein Krankenhaus-Comic daherkommt, ist eine völlig normale Sache und schon lange überfällig, haben die TV-Ausstrahlungen doch schon das medizinische Verständnis der Bevölkerung geschärft und den Stationsalltag jedermann in Fleisch und Blut übergehen lassen. Das Album über die comic-gewordene Interdisziplinäre Aufnahmestation der beiden Autoren Frank Schaberg und Bastian Klamke, wobei letzterer auch den Zeichnerpart übernommen hat, trägt den verheissungsvollen Titel Das Krankenhaus am Rande der Vernunft.
Als Patienten trifft einen das Ganze erst einmal knüppeldicke.
Gleich beim Lesen des Glossars muss man die Zähne zusammenbeissen, denn da werden schnell Erinnerungen an die eigene Leidensgeschichte und Stationsaufenthalte wach. Wer dann allerdings mutig weiterblättert, wird mit einer Momentaufnahme im Slapstick-Format belohnt, die einen für den ersten Schrecken voll entschädigt.Was man bereits aus zahlreichen TV- und Real-Kliniken kennt wird in diesem Comic zum Programm: Martialische, bärbeissige
Oberschwestern, rituelle Chefarztvisiten und feierabendsüchtiges Stationspersonal. Schaberg und Klamke wissen wovon sie reden, sind doch beide Diplom-Pflegewirt und arbeiten in der medizinischen Betreuung. Angereichert
mit einer Prise Übertreibung erzählt der Comic eine Stationsgeschichte, wie sie hoffentlich nicht jeden Tag in der Realität passiert, ansonsten würden Kabarettisten und Komiker überflüssig und deren Bühnen könnte man direkt ins Krankenhaus verlegen.Das Krankhaus bietet mit seinen, für den Normalbürger zum Teil nicht immer nachvollziehbaren Abläufen einen hervorragenden Nährboden im Besonderen für humoristische Erzählungen,
denn egal mit wieviel Herz-und-Schmerz die Serien aufgemotzt werden, es kommt immer mehr Komödie als Tragödie dabei heraus.Die beiden Autoren/Zeichner werden am 14. November 2010 auf der Comic-Börse im Ellington Hotel am Stand der INCOS e. V. ihr Album signieren und sicher auch etwas in's sketchbook zeichnen. Highly recommended! Krankenhaus am Ende der Vernunft. (Text: Joscha Heinkow)

Zum MegaZin
Martin Boisen

Als ich von diesem Comic und der mitwirkenden Person Micha erfahren habe, mußte ich spontan an die Schwarzwald-Klinik denken. Und Stationsschwester Rabiata könnte auch Oberschwester Hildegard sein. Beim Comic handelt es sich nicht um einseitige Gag-Geschichten oder Cartoons, sondern um eine durchgehende Geschichte. Die es Azubi Micha, der seinen ersten Tag im St. Ursula Krankenhaus erlebt und dabei gleich einen Patienten verliert und alles dafür tut, das es niemanden auffällt und ne Menge dafür auf sich nimmt. Ich habe den Comic mit Begeisterung und Lachen gelesen. Kann ihn alle bisherigen und zukünftigen Patienten in einem Krankenhaus nur empfehlen. Als Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk auf jeden Fall geeignet. 

http://martin-boisen.blog.de

Share by: